Wer im Projektmanagement erfolgreich sein will, muss dem Kunden termingerecht ein Ergebnis liefern, das seinen Erwartungen entspricht, ohne das vorgegebene Budget zu sprengen. Oft wird diese Aufgabe mit einem Dreieck visualisiert. Jede Seite des Dreiecks entspricht Zeit, Kosten und Umfang. Das klingt relativ einfach. Dass so viele Projekte dennoch nicht zum Stichtag abgeschlossen werden, liegt an der zunehmenden Komplexität der Abläufe.

Klassisches und agiles Management im Vergleich
Geplant wird meist mit dem klassischen Wasserfallmodell. Der SEO-Projektmanager hat die Wissenshoheit. Er erstellt ein Konzept und zerlegt eine komplexe Aufgabe in kleinere Teilaufgaben und verteilt diese an die Mitarbeiter. Das Problem dabei ist die immer weiter zunehmende Komplexität von SEO-Projekten. Die Folgen liegen auf der Hand. Umso detaillierter eine Planung ist, desto störanfälliger wird sie.
Eine Antwort auf diesen Wandel ist das flexiblere agile Projektmanagement. Eine bekannte Methode ist Scrum (wörtlich „Gedränge“ auf Englisch), die aus der Softwareentwicklung kommt. Die Methode ruht auf drei Säulen – Transparenz, Überprüfung und Anpassung. Der Product-Owner ist verantwortlich für das Projekt und erstellt das Product-Backlog, also den langfristigen Plan. Als Nächstes folgt das Sprint-Planning. Die Aufgaben werden dabei im Team gemeinsam gesammelt und nach Nutzen, Aufwand und Zeit bewertet. Jeder Mitarbeiter sucht sich selbst eine Teilaufgabe aus. Dann startet der Sprint. Ein Sprint hat immer eine feste Länge und ist so besser vergleichbar und planbar. Die Länge kann zwischen einer und vier Wochen betragen. Die Teams arbeiten während des Sprints ungestört. Es gibt in dieser Zeit keine Anpassungen. Jeden Tag gibt es ein Daily-Standing. Während dieses kurzen Meetings, das im Stehen gehalten wird, beantwortet jeder Mitarbeiter drei Fragen:
- Was habe ich seit dem letzten Meeting geschafft
- Was hat mich bei der Arbeit gestört?
- Was schaffe ich bis zum nächsten Meeting?
Das Meeting ist keine Diskussion. Die Teams werden nach dem Meeting vom Scrum-Master unterstützt. Er gibt keine Lösungen vor, sondern unterstützt vielmehr die Teams dabei, selber Lösungen zu finden. Während der Arbeitsphasen schützt er die Teams vor Störungen. Ist ein Sprint vorbei, gibt es ein Sprint Review. Die Teams präsentieren ihre Ergebnisse und der Product-Owner pflegt neue Anforderungen in den langfristigen Plan ein, also den Product Backlog. Dann beginnt die nächste Sprint Phase. Geeignete Projektmanagement-Software ist hierfür zum Beispiel Trello, Asana, Jira und Redmine.
Fazit: Ist Agiles Management für SEO-Projekte geeignet?
Kurz gesagt, ja! Scrum ist nur ein Beispiel für agiles Management. Eine weitere bekannte Methode ist Kanban. In den letzten Jahren ist diese agile Form des Managements geradezu zu einem Hype Faktor geworden. Anstatt starrer Planung verspricht sie Flexibilität und eigenverantwortliche Teams. Doch auch hier drängt sich dem einen oder anderen wahrscheinlich eine Frage auf. Wie lässt sich die Flexibilität mit Terminierung vereinbaren? Gerade für SEO-Agenturen ist die Terminierung extrem wichtig. Die Sprints oder Arbeitspakete sind eine feste Einheit. Eine weitere Einheit ist die Mitarbeiterzahl. Daraus lässt sich der Aufwand insgesamt errechnen. Klassische und agile Projektmethoden können sich also produktiv ergänzen. Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung wird sich dieser Trend wohl in Zukunft immer mehr durchsetzen.